Über uns
Über uns
Unser Anliegen
Die von der Freudenberg Stiftung geförderte Geschichtswerkstatt zeitlupe in Trägerschaft der RAA | Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V. engagiert sich seit nunmehr acht Jahren in der Bildungsarbeit zur Geschichte des Nationalsozialismus der Stadt Neubrandenburg und des ländlichen Raums Mecklenburg-Vorpommern.
Wir sind überzeugt, dass die Auseinandersetzung mit der Geschichte vor Ort Chancen birgt, sich über Fragen von Menschenbildern und Menschenwürde zu verständigen. Das gemeinsame Erinnern an Vergangenes öffnet Türen für eine Begegnung mit dem Fremden. Es öffnet auch ein Bewusstsein dafür, dass der Umgang mit Geschichte(n), Biografien und Zeugnissen vor der Haustür ein Prozess ist, der spannend ist und neue Erkenntnisse birgt.
Unser Angebot
- ENTDECKEN der zahlreichen historischen Orte der Region in und um Neubrandenburg
GESTALTEN von Anlässen des Gedenkens und Erinnerns mit den Menschen in Stadt und Region
ERFORSCHEN und BEREITSTELLEN von Materialien und Methoden - BERATEN von Projekten
Ob Projekttage, Vor- und Nachbereitungen von Exkursionen zu historischen Orten und Gedenkstätten, oder ob Bildungsprojekte, die mit biografischen, medienpädagogischen oder künstlerischen Zugängen das Recht auf Bildung für alle realisieren: Wir wollen Schüler*innen, aber auch junge und ältere Erwachsene mit unseren Angeboten ansprechen und zum Nachdenken über Wurzeln und regionale Identität anregen.
In einer Bildungsarbeit zu den Themenkomplexen Nationalsozialismus und Diktaturerfahrung, die Diversität und unterschiedliche Perspektiven ernst nimmt, arbeiten wir inklusiv, d.h. auch für Gruppen mit besonderen Bedürfnissen oder mit berufsspezifisch relevanten Angeboten. Partizipative und aktivierende Methoden schaffen Austausch und schulen die Argumentationsfährigkeit. Das Lernen aus der Geschichte umfasst für uns immer auch Fragen nach dem Schutz der Menschenrechte heute, wie sie in der EU-Charter festgeschrieben sind. Auf diese Weise tragen wir zu einem Demokratie, Vielfalt und Selbstwirksamkeit fördernden Geschichtsbewusstsein bei.
Verfügen Sie über Dokumente oder Materialien, die unsere Vorschläge und Ansätze auf dieser Webseite bereichern? Senden Sie uns gerne ihre Idee, historische Fotos oder einen Vorschlagstext per E-Mail an zeitlupe[at]raa-mv.de.
Unser Team
Dr. Constanze Jaiser (Projektleitung)
constanze.jaiser[at]raa-mv.de
Mag. Literaturwissenschaft, Ev. Theologie und Psychologie
Meine Phantasie ist meine Stärke, wobei ich eine kreative Vorstellungskraft meine, mit der ich Menschen zu begeistern suche und die mir dabei hilft, klare Bilder von praktischen Vorhaben zu produzieren. Im Projekt zeitlupe geht es sehr stark darum, Menschen zusammenzubringen, um gemeinsam pädagogische Ziele zu erreichen und Visionen einer lebendigen, bunten Erinnerungskultur zu verwirklichen.
Nach einigen Jahren im universitären Betrieb und nach vielen Jahren in der freiberuflichen Arbeit für zahlreiche Gedenkstätten und Einrichtungen, die zu Nationalsozialismus und Holocaust arbeiten, bin ich seit 2016 bei der RAA Mecklenburg-Vorpommern für die historisch-politische Bildungsarbeit zuständig. Besonders mag ich es, künstlerische und medienpädagogische Methoden in die zeitlupe-Projekte einzubringen. Mit Graffiti, Smartphone oder Rap kann Geschichte auch einfach mal Spaß machen. Dabei kreiert die regionalgeschichtliche Spurensuche ihre eigene Poesie und ein körperlich spürbares Prickeln: Denn wir sind es, die selbst Geschichte schreiben und Erinnerung mitgestalten können.
Inga Kretschmer
inga.kretschmer[at]raa-mv.de
B.A. Soziale Arbeit
Die Wurzeln eines weitreichenden Demokratieverständnis liegen meines Erachtens in der frühen Bildung. Kinder von klein auf in ihrer Selbstwahrnehmung zu bestärken und ihnen die Grundsteine für eine Partizipation an der Gestaltung des alltäglichen Lebens – ebenso wie der politischen Landschaft – zu legen, ist für mich von zentralem Interesse innerhalb der Gestaltung meines beruflichen Werdegangs
Bereits nach meinem Abitur im Jahr 2019 hatte ich die Möglichkeit, während eines zweijährigen Freiwilligen Sozialen Jahres in meiner Heimatstadt Berlin, in den Alltag der Kitapädagogik einzutauchen und die Chancen und Herausforderungen einer integrativen und partizipativen Pädagogik kennenzulernen.
Im Frühjahr 2023 wurde ich Teil des zeitlupe Teams in Neubrandenburg. Die Ausgestaltung niedrigschwelliger, demokratiepädagogischer Angebote für Kinder und Jugendliche liegt mir als Mitglied des Teams besonders am Herzen.
Aspekte und Erkenntnisse der Sozialen Arbeit in die historisch-politische Bildungsarbeit einbringen zu können und Teil eines multiprofessionellen Teams zu sein, eröffnet mir täglich die Chance, neue Denkwege einzuschlagen und meinen fachlichen Horizont zu erweitern.
Ehemalige Mitarbeiter*innen
Dr. Martin Müller-Butz
M.A. Osteuropäische Geschichte und Politikwissenschaft
Warum sich mit Geschichte und der Gewalthaftigkeit diktatorischer Herrschaft oder mit ihren Opfern beschäftigen? Sich diesen Themen zu stellen, hilft mir, mich im Jetzt zu orientieren und Ideen für eine bessere Zukunft zu entwickeln.
Nach dem Studium forschte ich zur Verführungskraft totalitärer Herrschaftsideen und zu den ganz persönlichen Auswirkungen sowjetischer und nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in den Biografien von Betroffenen. In internationalen Bildungs- und Kulturprojekten engagierte ich mich außerdem für ein Miteinander von Jugendlichen und Erwachsenen im transnationalen Raum zwischen Szczecin und Berlin. Dabei lernte ich, dass die wunderschöne Idylle zwischen Oder und Ostsee auch heute noch vom Echo diktatorischer Erfahrungen begleitet wird. Wie wir diese Erfahrungen sichtbar machen und mit ihnen umgehen lernen, dazu möchte ich als Mitarbeiter des Projektes zeitlupe einen Beitrag leisten. Denn mit der Lupe lässt sich Geschehenes genauer betrachten.
Bianka Bülow
M.A. Friedens- und Konfliktforschung
Die Verbindung von politisch-historischen Themen mit einem künstlerischen Ansatz stellen für mich den besonderen Reiz des Projektes zeitlupe dar. Ich finde es spannend über das Projekt mehr zur regionalen Geschichte zu erfahren. Meine ersten pädagogischen Erfahrungen sammelte ich als Übungsleiterin an der Universität Rostock. Seit dieser Zeit hatte ich vielfach die Chance mit diversen, auch nichtakademischen Jugendgruppen zusammen zu arbeiten. Meinen persönlichen Schwerpunkt sehe ich in der Menschenrechtsbildung, weshalb die Planung und inhaltliche Umsetzung eines alljährlichen, künstlerischen Workshops zum internationalen Tag der Menschenrechte für mich zu den Highlights im zeitlupe-Jahreskalender gehört.
Joachim Köhler
Hörgeräteakustiker
M.A. Forschung der Sozialen Arbeit
Das Verständnis für die Komplexität unserer Gesellschaft ergibt sich aus meiner Sicht aus der Geschichte und aus dem Umgang, den wir mit ihr finden. In meiner freischaffenden Tätigkeit in der politischen Bildung durfte ich in den vergangenen Jahren viele Menschen kennenlernen, die ein ganz unterschiedliches Verständnis der aktuellen und historischen Ereignisse hatten. Ich halte es für wichtig die Menschen zusammenzuführen und Teilhabe zu schaffen an den unterschiedlichen Erfahrungen. Gleichzeitig kann es neue Perspektiven eröffnen sich klar zu positionieren und zu erklären. Unser Projekt zeitlupe nimmt hier ein einen wichtigen Part ein, da es auf regionaler Ebene genau diesen Austausch ermöglicht und auf vielfältige Weise fördern will.
Anne-Marie Stark
B.A. Japanologie und Politikwissenschaft
B.A. Soziale Arbeit
Begegnungen mit anderen Menschen bereichern mich ungemein. Regionalgeschichte ermöglicht mir – jeden Tag und vor der Haustür – Entdeckungen in meinem Umfeld zu machen. Das reizt mich an zeitlupe, wo vielfältige Zugänge zu politisch-historischen Themen mit unterschiedlichen Menschen im Fokus stehen. Besonders die biographische Annährung an Zeitgeschichte und Recherche nach einzelnen Schicksalen interessiert mich. Sei es ein Landart Workshop im ehemaligen KZ-Außenlager Waldbau oder ein Stadtrundgang zu „Spuren jüdischen Lebens in Neubrandenburg“, es gibt so viele spannende Themen und Ideen, die im Projekt zeitlupe umgesetzt werden können. Ich bin seit 2015 in der politischen und kulturellen Bildungsarbeit tätig. Meine Zeit als Schülerin und Studentin in Japan hat dazu beigetragen, dass ich mich für kulturelle Begegnungen und einen Austausch mit Japan einsetze. So unterrichte ich beispielweise Japanisch in verschiedenen Bildungseinrichtungen. Mit Gruppen an Themen zu arbeiten, Gruppenprozesse zu begleiten und gemeinsam etwas zu gestalten bereitet mir große Freude.
Lukas Wieczorek
M.A. Public History
B.A. Geschichte/Fachjournalistik Geschichte
„Wer seine Geschichte nicht erzählen kann, existiert nicht“. Dieses Zitat des indisch-britischen Schriftstellers Salman Rushdie beschreibt sehr gut meine eigene Motivation für meine Arbeit im Projekt zeitlupe. Denn der regionalgeschichtliche Ansatz des Projekts bietet Jugendlichen Möglichkeiten, sich anhand der Geschichte ihres Wohnortes mit gegenwärtigen politischen Fragen auseinanderzusetzten und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Mit diesem Grundgedanken sammelte ich in mehreren pädagogischen Projekten u.a. in der Mahn- und Gedenkstätte Neubrandenburg-Fünfeichen praktische Erfahrungen in der historisch-politischen Bildungsarbeit und der Menschenrechtsbildung. In meiner im April 2018 eingereichten Masterarbeit an der Freien Universität Berlin erarbeitete ich das erste wissenschaftlich fundierte pädagogische Konzept für die Gedenkstätte Fünfeichen, das Angebote sowohl für die Zeit des Kriegsgefangenenlagers, als auch für die Zeit des Speziallagers bereitstellt.
Unser Träger
Die Webseite ist Teil des Projektes RAA-Geschichtswerkstatt zeitlupe. Das Projekt verfolgt das Ziel, mit schulischen und außerschulischen Akteuren in und um Neubrandenburg nachhaltige Konzepte der historisch-politischen Bildung und der Menschenrechtserziehung (weiter-) zu entwickeln.
Träger des Projektes ist die RAA - Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V. Die RAA wurde als selbstständiger Verein im Jahr 1999 gegründet und arbeitet sowohl politisch als auch konfessionell unabhängig. Sie finden das Team der RAA-Geschichtswerkstatt zeitlupe im ersten Wiekhaus am Bahnhof innerhalb des Stastrings gleich hinter dem Regionalmuseum.