Projektwoche am Albert-Einstein-Gymnasium Neubrandenburg
Umgang mit Geschichte und Erinnerung auf TikTok, manipulierte Bilder erkennen, aber auch die Beschäftigung mit der Geschichte vor der Haustüre und mit den Kontinuität der Ausgrenzung von Sinti&Roma über künstlerische Zugänge – all das waren Themen der Projektwoche mit den Klasse 9 und 11 (Lehrerinnen: Frau Plath und Karolin Kodera).
Die Workshops wurden ermöglicht durch einen Zusammenschluss von überLEBENSWEGE – Lokale Spurensuche & digitale Erinnerungswerkstätten mit der Geschichtswerkstatt zeitlupe, beides in Trägerschaft der RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V., in Kooperation mit dem Fachbereich Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung der Hochschule Neubrandenburg (Prof.in Dr. Júlia Wéber, Dr. Constanze Jaiser, Angi Meyer und Anja Schmidt).
• Die Projekttage enthalten historische, biographische und künstlerische resp. medienpädagogische Inhalte
• Die Dozentinnen kommen aus dem Abschlusssemester Soziale Arbeit der Hochschule Neubrandenburg sowie aus der Geschichtswerkstatt zeitlupe und aus der freiberuflichen Kunstszene (Imke Rust, https://imkerust.com)
„(Anti)social-media“ – Erinnern im Netz und vor der Haustür
Ziel des Workshops von Inga Kretschmer und Angi Berger ist es, Schüler*innen in ihrem Umgang mit Sozialen Medien kennenzulernen, zu begleiten und schlussendlich zu befähigen einen kritischen Blick auf gegebene Inhalte und vermeintliche Fakten zu entwickeln, ebenso wie die Fähigkeit zu erlangen, auf diskriminierende Inhalte adäquat reagieren zu können.
Es wurden folgende Themen behandelt:
• Diskriminierungssensibler Umgang mit Sozialen Medien
• Validieren von Quellen und Aussagen
• Erkennen von „Fakenews“
• Wissensbeschaffung und sensorische Erfahrungen mit Hilfe lokaler Spurensuche am Beispiel des KZ- Außenlagers Neubrandenburg-Waldbau
• Biografische Zugänge über Medien, STOP-Motion-Videos, Kunstcollagen kennenlernen
Familiengeschichten und eine Wiese – Erinnern an Sinti und Roma aus MV
Ziel des Workshops von Sophie Pralow und Georg Jeschke ist es, angesichts des ansteigenden Rechtsextremismus, von Mobbing-/Diskriminierungsfälle an Schulen über Diskriminierung ins Gespräch zu kommen.
Es wurden folgende Aspekte behandelt:
• Wissensvermittlung zu Diskriminierungsaspekten und dem Standort Weitin, als Lebensort der Sinti und Roma aus MV, aber auch als Ort der Verbrechen an der Minderheit durch die Nationalsozialisten
• Eindrücke vom Standort sammeln, um sich ein eigenes Bild machen zu können
• Aufmerksamkeit erregen für verschiedene Schicksale von gefangenen Familien im Lager und deren Biografie
• eine Infotafel/Erinnerungstafel zum Ort und den Schicksalen der Familien erstellen
• Kunst als Reflexionsraum: Mit LandArt persönliche Zugänge zur Geschichte finden, Wissen auf einer Wiese ohne Spuren sichtbar machen und Erinnern / Gedenken gestalten
• Beispiele: https://imkerust.com/interventions/; https://imkerust.com/land-art/2021-wer-waren-sie-gedenkinstallation/
• Biografische Zugänge über Medien, STOP-Motion-Videos, Kunstcollagen kennenlernen
Dran anschließend erlebten die Schüler*innen einen LandArt-Workshop mit der Künstlerin Imke Rust. Sie verarbeiteten ihr Wissen, ihren Umgang mit den Themen in eine performative Kunstaktion direkt am historischen Ort.