Landesjugendheim Strausberg (1927-1945)

Landesjugendheim Strausberg (1927-1945)

Historischer Ort

Über die Geschichte des Ortes ist wenig bekannt: Staatliche Jugendwohlfahrt, Jugendamt, Bürgermeister und andere Institutionen ordneten für Mädchen und junge Frauen – zumeist in der Pubertät – Zwangs- und Führsorgeerziehung im Landesjugendheim Strausberg an. Die Anstaltsunterbringung sollte vor Verwahrlosung bewahren und dem Schutz der Außenwelt dienen.  Wer aber waren die sogenannten Erzieherinnen? Vor was sollten die jungen Menschen gerettet werden? Welche Vorschriften galten im Landesjugendheim? Wie hoch war die physische und psychische Belastung? Zu was sollten sie erzogen werden? Welche Zukunftsvorstellung und Zukunftsaussichten gab es für sie? Charakterfest für nationalsozialistische Ideale?

Beobachtungsberichte der Heimleitung führten zur Überstellung der Jugendlichen in die Heil- und Pfleganstalt Görden/Brandenburg zur psychischen Begutachtung. Von hier ging es weiter in das Jugend-KZ Uckermark beim Frauen-KZ Ravensbrück. Eine Chance zu entkommen, gab es nicht.

Zeugnisse einer respektvollen Selbstsicht der Menschen gibt es kaum. Was bleibt, sind die abwertenden Aktenvermerke der Täter*innen.

Heute befindet sich in den Gebäuden des ehemaligen Landesjugendheims das Oberstufenzentrum des Landkreises Märkisch-Oderland, das als weiterführende Schul- und Berufsausbildungseinrichtung Schul- und Berufsabschlüsse in den Bereichn Wirtschaft, Verwaltung und Soziales anbietet und gemeinsam mit dem Schulteil in Seelow die größte Bildungseinrichtung im Landkreis ist.

Fotos: Carsten Büttner

Bildungsmodule überLEBENSWEGE

Das Projekt überLEBENSWEGE – Lokale Spurensuche & digitale Erinnerungswerkstätten verbindet eine lokale sowie biografische Spurensuche mit digitalen Erinnerungsräumen. Es versteht sich als Einladung, sich auf Spurensuche zu begeben und eigenen Fragen nachzugehen. Geschichte lokal erfassen, aber wie? „Die NS-Verbrechensgeschichte ist immer lokal – sie wirkt an Ort und Stelle. Der Raum hat Beweiskraft und bildet Machtdiskurse ab. Orte der KZ-Außenlager oder NS-Tatorte sind heute Wiesen, Wohngebiete, Sperrgebiete, Kliniken, Schulen, Denkorte und Gedenkstätten. Sie scheinen in sich begrenzt. Die
Zeiträume
1939-1945
1945-1948
1948-1989
Themen
Aufarbeitung und Erinnerung
Kinder und Jugendliche
Konzentrationslager
Lageralltag
Rassenhygiene
Rassismus
Regionale Spurensuche
Sinti & Roma
Überleben
Vorurteile und Stereotype
Zwangsarbeit
Kategorien
Bild
Biografie
Multimedia
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Unterrichtseinheit
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Strausberg | Landesjugendheim

Der NS-Staat hat Erziehungsideale und übt Kontrolle über Heranwachsende aus. Hervorgehoben werden die, die sich anpassen. Die, die aus dem Rahmen fallen, werden als störend definiert. Dem abgelehnten und abgewerteten Anderen wird ein überhöhtes Selbst entgegengesetzt. Formen von Protest, Widerspruch, sexueller Selbstbestimmung, passiver Ablehnung werden als „verwahrlost“ abgestempelt und als „unerziehbar“ klassifiziert. In Strausberg sollen die Jugendlichen unter erzieherischer Aufsicht in Schneiderwerkstätten Disziplin lernen. Sie werden schlecht versorgt. Jene mit schlechten
Zeiträume
1933-1939
1939-1945
Themen
Aufarbeitung und Erinnerung
Biografisches
Karrieren und Profiteure
Kinder und Jugendliche
Regionale Spurensuche
Täterinnen und Täter
Vorurteile und Stereotype
Kategorien
Unterrichtseinheit
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