Weitin: Wohnort der Sinti und Zwangslager 1939-1943

Weitin: Wohnort der Sinti und Zwangslager 1939-1943

Historischer Ort

Weitin, das westlich von Neubrandenburg gelegene Dörfchen, ist ein bedeutsamer Ort für die Geschichte der Sinti und Roma in Mecklenburg-Vorpommern. Hier lebten bis zur Verfolgung durch die Nationalsozialisten in den 1940er Jahren etliche Familien der Sinti. Bisher gibt es keine öffentlich sichtbaren Hinweise auf den Ort und seine Geschichte.

Weitin: Wohnort der Sinti und Zwangslager 1939-1943

Weitin, das westlich von Neubrandenburg gelegene Dörfchen, ist ein bedeutsamer Ort für die Geschichte der Sinti und Roma in Mecklenburg-Vorpommern. In einer Sand- bzw. Kiesgrube bei Weitin siedelten seit mehreren Generationen Familien der Sinti. Für Händler war die Lage Weitins - auf der Verkehrsader zwischen Mecklenburg-Strelitz und Vorpommern, zwischen Teterow, Pasewalk und Stettin liegend - von großem Nutzen. Mit dem sogenannten "Festsetzungsbefehl" der Nationalsozialisten im Jahr 1939, der Sinti und Roma als "Zigeuner" brandmarkte und ihnen Reise- und Handelsfreiheit verbot, wurden in ganz Deutschland von den Polizeibehörden lagerförmige Wohnorte für Sinti und Roma festgelegt, sogenannte "Zigeunerlager, von denen die Bewohner*innen sich nur noch mit Erlaubnis der Behörden wegbewegen durften. Einer dieser Orte war das sogenannte "Zigeunerlager" bei Weitin. Am 8. März 1943 räumten Polizisten unter Beteiligung von Dorfbewohnern das Lager und verschleppten alle dort lebenden Sinti, Frauen, Kinder und Männer, in den folgenden Tagen mit einem Transportzug von Neustrelitz nach Auschwitz. Nach dem Krieg kehrten die Überlebenden nur vereinzelt zurück. Es gelang ihnen nicht, sich dauerhaft niederzulassen. Bisher gibt es keine öffentlich sichtbaren Hinweise auf den Ort und seine Geschichte.

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Flyer Bildungsmodule "Sinti und Roma in Mecklenburg-Vorpommern"
Pressemitteilung Publikation "Sinti und Roma in MV - Geschichte in Biografien"
Obermayer Award Preisträger

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