Lehrpfad "Zwangsarbeit"
Lehrpfad "Zwangsarbeit"
Der Lehrpfad „Zwangsarbeit in der Nordstadt Neubrandenburgs“ wurde von der Stadt im Jahr 2008 als einer von insgesamt drei Lehrpfaden eingeweiht. Er weist auf vier Stelen und einer Informationstafel auf Orte hin, an denen während des Zweiten Weltkrieges Frauen und Männer zur Arbeit in der Rüstungsindustrie gezwungen wurden und informiert über ihre Arbeits- und Lebensbedingungen.
Lehrpfad "Zwangsarbeit"
Lehrpfad „Zwangsarbeit in der Nordstadt Neubrandenburgs“
Neubrandenburg war während der Zeit des Nationalsozialismus ein überregional bedeutsamer Militär- und Rüstungsstandort. Schon ab 1939 wurden Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen unterschiedlicher Nationalitäten eingesetzt, welche abgeschottet vom Rest der städtischen Bevölkerung lebend, zum Kriegsende rund zwei Drittel der Neubrandenburger Bevölkerung ausmachten.
Auf vier Stelen und einer Informationstafel wird an das Schicksal und Leid der Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen erinnert und über Einsatzorte und das Leben in den Lagerbaracken informiert. Die Stelen markieren die Rüstungswerke Mechanische Werkstätten Neubrandenburg (MWN) und die Richard-Rinker Werke, wo ein Großteil der Menschen eingesetzt wurde. Ebenfalls markiert sind die Zwangsarbeiterlager Ost und West, welche der Unterbringung dienten.
Der Lehrpfad „Zwangsarbeit in der Nordstadt (1939-1945)“ ist Teil des Lehrpfadkonzeptes „Spurensuche – Orte der Gewalt“ der Stadt Neubrandenburg, welches 2008 initiiert wurde, um historische Orte sichtbar zu machen, deren authentische Bebauung zerstört oder nur noch in geringem Umfang vorhanden ist. Die Pfade sollen ein Erleben des Ortes ermöglichen, dem Vergessen entgegensteuern und zum Nachdenken anregen.
Zeitgleich mit dem Pfad zur Zwangsarbeit in Neubrandenburg sind zwei weitere Lehrpfade zur DDR-Staatssicherheit und zum jüdischen Leben in Neubrandenburg entstanden. Die Lehrpfade vergegenwärtigen historische Plätze in der Stadt und haben seit ihrer Installation viel positive Resonanz über die Stadtgrenzen hinaus erfahren, weshalb 2012 ein weiterer Lehrpfad zum “Lager in Fünfeichen” installiert wurde.
Ein Flyer der Stadt Neubrandenburg stellt den genauen Gedenkplatz vor und erläutert den historischen Hintergrund. Er ist in der Tourist-Information Neubrandenburg erhältlich und zum Download hier verfügbar.