KZ-Außenlager Schlieben-Berga

KZ-Außenlager Schlieben-Berga

Historischer Ort
Lernort

Das Lager wurde am 19. Juli 1944 mit 998 Frauen aus dem KZ Ravensbrück eingerichtet, die meisten davon Sinti*zze und Rom*nja aus Ungarn, Österreich und Deutschland sowie politische Häftlinge aus Russland und Tschechien. Es folgten weitere Transporte, hauptsächlich mit Angehörigen der Résistance aus Frankreich und Belgien sowie weitere politische Häftlinge aus Polen, Jugoslawien, Slowenien, Argentinien und Deutschland. Zudem waren einige Frauen von der SS als „Berufsverbrecherinnen“ oder „Asoziale“ kategorisiert worden. Bis Mitte August 1944 stieg die Zahl der Insassinnen auf ca. 1.300, von denen alle bis auf ca. 200 bis Ende September in andere Außenlager der HASAG (Altenburg, Leipzig und Taucha) verlegt wurden. Im Oktober 1944 hatte das Lager noch 147 Insassinnen. Durch einen Transport mit 100 politischen Häftlingen, darunter auch Luxemburgerinnen und Staatenlose, stieg die Belegung im November wieder auf 247 Häftlinge. Mindestens sechs Frauen kamen im Lager ums Leben. Ab März 1945 wurden die meisten Frauen in andere Lager deportiert. Am 20. April wurden 60 Frauen auf einen Todesmarsch getrieben, der am 26. April bei Altenhain nahe Grimma mit der Befreiung durch amerikanische Truppen endete. 91 Frauen weigerten sich, auf Todesmarsch zu gehen und blieben im Lager. Sie wurden am 21. April 1945 von einer sowjetischen Panzereinheit befreit.

 

KZ-Außenlager Schlieben-Berga

Das Lager wurde am 19. Juli 1944 mit 998 Frauen aus dem KZ Ravensbrück eingerichtet, die meisten davon Sinti*zze und Rom*nja aus Ungarn, Österreich und Deutschland sowie politische Häftlinge aus Russland und Tschechien. Es folgten weitere Transporte, hauptsächlich mit Angehörigen der Résistance aus Frankreich und Belgien sowie weitere politische Häftlinge aus Polen, Jugoslawien, Slowenien, Argentinien und Deutschland. Zudem waren einige Frauen von der SS als „Berufsverbrecherinnen“ oder „Asoziale“ kategorisiert worden. Bis Mitte August 1944 stieg die Zahl der Insassinnen auf ca. 1.300, von denen alle bis auf ca. 200 bis Ende September in andere Außenlager der HASAG (Altenburg, Leipzig und Taucha) verlegt wurden. Im Oktober 1944 hatte das Lager noch 147 Insassinnen. Durch einen Transport mit 100 politischen Häftlingen, darunter auch Luxemburgerinnen und Staatenlose, stieg die Belegung im November wieder auf 247 Häftlinge. Mindestens sechs Frauen kamen im Lager ums Leben. Ab März 1945 wurden die meisten Frauen in andere Lager deportiert. Am 20. April wurden 60 Frauen auf einen Todesmarsch getrieben, der am 26. April bei Altenhain nahe Grimma mit der Befreiung durch amerikanische Truppen endete. 91 Frauen weigerten sich, auf Todesmarsch zu gehen und blieben im Lager. Sie wurden am 21. April 1945 von einer sowjetischen Panzereinheit befreit.

Das KZ-Außenlager Schlieben-Berga war einer von etlichen Standorten in Mitteldeutschland und im besetzten Polen, an denen das Leipziger Rüstungsunternehmen HASAG (ehemals Hugo Schneider Aktiengesellschaft) von etwa 64.000 Personen - das waren Angestellte, später vor allem von Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlinge - Waffen für den Vernichtungskrieg der Deutschen Wehrmacht im östlichen Europa produzieren ließ. In Schlieben mussten die Frauen Panzerfäuste für die Endmontage vorbereiten. Monatlich wurden so bis zu einer Million Panzerfäuste produziert.

Der Verein Gedenkstätte "KZ-Außenlager Schlieben-Berga" widmet sich der Entwicklung eines Gedenkortes mit Ausstellung und pädagogischen Materialien.

Titelbild: Ruine der Füllstation für Gefechtsköpfe zur Herstellung von Panzerfäusten im KZ-Außenlager Schlieben-Berga, RAA M-V e. V.

Weitere Fotos: Carsten Büttner

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