Politische-historische Bildung und Menschenrechte in und um Neubrandenburg
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Strausberg | Landesjugendheim
Der NS-Staat hat Erziehungsideale und übt Kontrolle über Heranwachsende aus. Hervorgehoben werden die, die sich anpassen. Die, die aus dem Rahmen fallen, werden als störend definiert. Dem abgelehnten und abgewerteten Anderen wird ein überhöhtes Selbst entgegengesetzt. Formen von Protest, Widerspruch, sexueller Selbstbestimmung, passiver Ablehnung werden als „verwahrlost“ abgestempelt und als „unerziehbar“ klassifiziert. In Strausberg sollen die Jugendlichen unter erzieherischer Aufsicht in Schneiderwerkstätten Disziplin lernen. Sie werden schlecht versorgt. Jene mit schlechten
Ein Ort, der eigentlich den Patient*innen Heilung bringen soll, wird im NS zur tödlichen Falle. In der Stadt Brandenburg an der Havel werden im Stadtteil Görden 1940 die „Kinderfachabteilungen“ für Kinder mit Behinderungen eingerichtet, um an ihnen medizinische Forschungen zu betreiben. Promovierte Professoren und Psychiater gehen hier ihrem selbst kreierten Versuchsfeld der Rassenideologie nach und veranlassen systematischen Krankenmord (T4-Mord-Aktion). Patient*innen werden oft hin und her geschoben, auch weiter in eine nahegelegene Tötungsanstalt in einem alten Zuchthaus, wo sie ermordet
In dem Dorf Ravensbrück, heute zu Fürstenberg/Havel gehörend, bestand zwischen 1939 und 1945 ein Konzentrationslager. Die Nationalsozialisten errichteten hier einen ganzen Komplex: Neben dem größten Frauenkonzentrationslager im sogenannten "Deutschen Reich" befanden sich hier auch ein Männerlager, ein Lager für die Firma Siemens&Halske sowie ein kriminalpolizeiliches sogenanntes Jugendschutzhaftlager: ein KZ für Mädchen und junge Frauen.
Weitin nahm eine wichtige Rolle für die Sinti und Roma in Mecklenburg und Vorpommern ein. Eine sich damals nordöstlich, auf dem Landweg nach Woggersin befindende, Kies bzw. Sandgrube diente den Familien der Sinti und Roma seit den 1920er-Jahren als Wohnstandort und als Ort, von dem aus sie ihren mobilen Berufen nachgingen (Jeske 2023, S. 45) . Mit dem „Festsetzungsbefehl“ der nationalsozialistischen Machthaber im Jahr 1939 wurde der Wohnstandort zu einem Sammellager – unter Kontrolle und betrieben von der Ortspolizei des Landkreises Stargard. Die Zahl der Sinti*zze und Romn*ja im Zwangslager
Eine sehr bemerkenswerte Außenlagergeschichte entstand in der mecklenburgischen Stadt Neubrandenburg. Bereits im März 1943 setzte der Neubrandenburger Betrieb Mechanische Werkstätten Neubrandenburg GmbH die ersten 200 weiblichen KZ-Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück „versuchsweise“ in der Produktion von Flugzeugausrüstung ein. Die Historikerin Dr. Natalja Jeske konnte nachweisen, dass der zunehmende Einsatz von KZ-Häftlingen, die für einiges Geld von der SS „gemietet“ wurden und die keinen Lohn erhielten, zu enormen Produktions- und Gewinnsteigerungen führte. Die Betriebsführung wie die SS
Schlieben | Außenlager KZ Ravensbrück und Buchenwald
Das KZ-Außenlager Schlieben-Berga gehörte zum KZ Buchenwald. Es bestand vom Juli 1944 bis in den April 1945. Es handelte sich um ein großes Gelände mit 500 Hektar, auf dem sich zahlreiche Bunker und Funktionsgebäude befanden. Während des Zweiten Weltkriegs erlangte die Fabrik der Hugo und Alfred Schneider AG (HASAG) in besonderem Maße Bedeutung für das damalige Deutsche Reich wegen der seit 1942 in Schlieben-Berga produzierten Panzerfaust. Produziert wurde mit Hilfe von Zwangsarbeiter*innen aus den Konzentrationslagern Ravensbrück und Buchenwald. Seit Sommer 1944 befand sich vor Ort ein KZ.
Menschen mit psychischen Erkrankungen zählen zu der ersten planmäßig verfolgten Opfergruppe der Nationalsozialisten. Eine Anerkennung als Opfer der NS-Zeit fehlt allerdings bis heute. Um dabei zu helfen die Schicksale dieser Menschen stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und damit zu helfen, dass die historischen Aufarbeitung derer mehr Beachtung findet, möchten wir hiermit unseren Beitrag leisten.
Biografien aus dem KZ Ravensbrück Die Auseinandersetzung mit den Lebensgeschichten anderer ist ein wesentlicher Bestandteil von Biografiearbeit. Sie eröffnet die Chance auf einen Perspektivenwechsel, eine andere Sichtweise auf Situationen und Personen und kann Brücken über die Zeiten hinweg schlagen.